Aluminium und Klimaschutz

Im Bereich Ökologie ist der Klimaschutz das zentrale Thema. Der Werkstoff Aluminium bringt viele überzeugende Basiseigenschaften mit, die helfen, die CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus zu reduzieren.

  • 75 % des weltweit jemals produzierten Aluminiums sind heute noch immer im Einsatz. Bei den meisten Anwendungen liegt die Recyclingquote bei über 90 %. Beim Aluminium-Recycling werden bis zu 95 % der Energie im Vergleich zur Produktion von Primäraluminium eingespart.
  • Die Energiequelle spielt bei der Herstellung von Aluminium und seinen Endprodukten eine entscheidende Rolle. Wird z.B. der für den Elektrolyseprozess benötigte Strom – wie z.B. in China – mit Kohlekraft produziert, fallen bei der Herstellung von 1 kg Aluminium rund 20 kg Treibhaus-Emissionen an. Wir beziehen das Aluminium in Form von Pressbolzen aus Europa.
  • Das in Europa hergestellte Primäraluminium hat dank den heutigen Fertigungs- und Stromerzeugungsmethoden einen durchschnittlichen Treibhausgas-Ausstoss von 6.7 kg CO2-Äquivalent pro kg Aluminium. Bei der Verwendung von erneuerbaren Energien – wie dies in den meisten Werken in Europa der Fall ist – sind es sogar nur noch 4.3 kg CO2. Damit steht die europäische Aluminiumindustrie im weltweiten Vergleich gut da, denn der CO2-Fussabdruck von Aluminium aus anderen Regionen dieser Welt ist zum Teil deutlich höher. (Im Vergleich: China, mit einem Anteil von 60 % der weltweit grösste Produzent von Primäraluminium, setzt zu über 80 % Kohlestrom zur Aluminiumproduktion ein.1)
  • Beim Aluminiumrecycling liegt der Ausstoss von CO2-Äquivalent noch bei lediglich 0,5 kg.

Trotz dieser erfreulichen Zahlen kann und muss mehr getan werden, um den Ausstoss von Treibhausgasen zu minimieren, denn auch die Weiterverarbeitung zu Press- und Giessereiprodukten benötigt viel Energie.



1)  Quelle: Website des Aluminium Verband Schweiz/Nachhaltigkeit. Alu.ch 27.5.2024

CO2-Äquivalent: Vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt

 
Quelle: European Aluminium – A strategy for achieving aluminium’s full potential for circular economy by 2030 / Aluminium-Verband Schweiz

Schwerpunkte Nachhaltigkeit

 
Beschaffung – Ausgangsmaterial und Lieferkette
Mindestens 75 % der von uns verwendeten Pressbolzen wurden mit erneuerbarer Energie, primär durch Wasserkraft und thermischer Energie, in Europa hergestellt. Damit erreichen wir einen durchschnittlichen CO2-Wert von unter 5 kg CO2-Äquivalent pro kg Aluminium. Das ist deutlich weniger als der weltweite Durchschnitt mit 7 bis 7.5 kg CO2-Äquivalent pro kg Aluminium.

Bei der Evaluation von und in der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten verlangen wir die Einhaltung unseres «Verhaltenskodex für Lieferanten». Dieser Kodex beinhaltet unter anderem, dass die Lieferanten durch Eigeninitiative und verantwortungsbewusste Unternehmensführung danach streben, nachteilige ökologische Auswirkungen ihrer Aktivitäten, Produkte und Dienstleistungen auf ein Minimum zu reduzieren. Zur Kontrolle der Einhaltung behalten wir uns vor, ein Audit vor Ort durchzuführen.

Einige Punkte aus dem Verhaltenskodex für Lieferanten betreffend den Umweltschutz:
  • Die Verpflichtung zur Abfallreduzierung
  • Die Verbesserung der Energieeffizienz
  • Das Minimieren und die sichere Verwahrung gefährlicher Substanzen
  • Der Einsatz umweltverträglicher Technologien

Unsere Rohmateriallieferanten beachten die Richtlinien der Aluminium Stewardship Initiative (ASI).
Energie – Solarenergie und Stromsparmassnahmen
Mit unserer 8'740 m2 grossen Solaranlage produzieren wir rund 1.9 Gigawattstunden pro Jahr. Dies entspricht dem Strombedarf von rund 550 Einfamilienhäusern à je drei Personen. Die erzeugte Solarenergie nutzen wir für den Eigenbedarf.

Zudem investieren wir regelmässig in stromsparende Massnahmen und optimieren die Arbeitsprozesse, um Energie zu sparen. Auszug der bereits umgesetzten Massnahmen bzw. geplanten Investition:
  • Anlagenoptimierung bei der Bolzenerwärmung zur Einsparung von Strom
  • Reduktion des Stromverbrauchs durch einen verbesserten Wirkungsgrad der Ventilator-Antriebe
  • Umstellung auf LED-Beleuchtung in der Produktion
  • Umstellung der Trafo Stromeinspeisung im Presswerk
  • Reduktion von Gasverbrauch durch Ersatz von Kaltluftbrennern durch Rekuperativ-Brenner
  • Wärmerückgewinnung an der Kompressor-Station
  • Kürzere Türöffnungszeiten an den Öfen
  • Elektromagnetischer Rührer für einen verbesserten Wärmeübergang
  • Reduktion des Dieselverbrauchs durch regelmässigen Ersatz von Altfahrzeugen

Durch regelmässig durchgeführten Energieaudits werden die Umsetzung der Massnahmen überprüft und bewertet. Daraus werden neue Empfehlungen abgeleitet und weiterführende Optimierungen eingeleitet.

Und durch die konsequenter Wärmerückgewinnung aus der Produktion können die Heizungen im Winter für das Verwaltungsgebäude gespeist werden.

Legierungen – 'grüne' Legierungen werden vermehrt eingesetzt
Legierungen mit hoher Recyclingquote aus Prozess- und Recyclingschrotten oder mit Post-Consumer Schrott sowie Legierungen aus Primäraluminium mit reduziertem CO2-Fussabdruck sind ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Wir bieten unseren Kunden derzeit drei ‘grüne’ Legierungen an:
  • EN AW-6060 GreenLow GL:  Legierung aus deutlich CO2-reduziertem Aluminium mit einer Recycling-Quote von mindestens 85 % Post-Consumer Schrott und einem CO2-Fussabdruck von max. 1.23 kg CO2--Äquivalent pro kg Aluminium.

  • EN AW-6060 Low Carbon LC: Legierungen aus Primäraluminium mit reduziertem CO2-Fussabdruck von 3.8 kg CO2-Äquivalent pro kg Aluminium.
  • EN AW-6060 Green: Legierungen mit einem garantierten Recyclat-Anteil von mindestens 70 % Prozess- und Recyclingschrotten.

Die Nachfrage nach diesen Legierungen steigt erfreulicherweise kontinuierlich an, da auch für unsere Kunden Nachhaltigkeitskriterien eine zunehmend entscheidende Rolle in der Beschaffung spielen.
Transport – Einsparung von Transportwegen durch Inhouse-Dienstleistungen
Wir bieten eine breite Palette an Dienstleistungen für unsere Kunden an. Durch diese in-house Dienstleistungen vermeiden wir zusätzliche Transportwege und tragen somit aktiv zur Reduktion unseres CO2-Ausstosses bei.

Werkzeugfertigung vor Ort     
Sowohl für unsere Giesserei wie auch im Presswerk fertigen wir die benötigten Guss-Kokillen sowie Strangpresswerkzeuge bei uns in Liesberg an, was in unserer Branche nicht selbstverständlich ist.

Mechanische Bearbeitung ab Werk
Dank einem vielfältigen, teilweise vollautomatischen Maschinenpark bieten wir eine breite Palette an Dienstleistung für die mechanische, zerspanende Bearbeitung an: Sägen, Stanzen, Bohren, Fräsen, Drehen, Trowalisieren und Rollbiegen, um nur einige zu nennen.

Eigenes Umschmelzwerk am Standort
Seit über 20 Jahren stellen wir in unserem Umschmelzwerk Pressbolzen in verschiedenen Legierungen für unterschiedliche Strangpress-Profile her. Dafür verwenden wir unvermeidbaren Prozessschrott aus der Profilherstellung. Dies vermeidet Transportwege mit Prozessschrotten.

Transport per Schiff und Bahn
Unsere Pressbolzen werden konsequent per Schiff und per Bahn angeliefert.
Recycling – eigenes Recycling-Center
Aluminium ist zu 100 % recyclebar. Beim Recycling bleiben alle Materialeigenschaften erhalten. Verglichen mit der Herstellung von Primäraluminium liegt der Energieaufwand für die Wiederverwertung lediglich bei 5 %.

Seit 2002 werden in unserem Recycling-Center vor Ort unvermeidbarer Prozessschrott aus der Profilherstellung, Pressreste, Abschnitte sowie Kundenabfälle wieder zu wertvollem Ausgangsmaterial für die Presslinien umgearbeitet. So vermeiden wir zusätzliche Transportwege und weitere Belastungen für die Umwelt.

In unserer Formgiesserei werden die Prozessschrotte direkt umgeschmolzen und als Ausgangsmaterial für neue Gusskomponente verwendet.
Zertifiziertes (Umwelt-) Management und Relevanzbewertung
Wir haben uns schon seit Beginn der 2000-er Jahre zu einem möglichst schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen verpflichtet und innerhalb der Branche neue Standards gesetzt.
  • Im Rahmen der Zielsetzung mit dem Bund (Energieagentur der Wirtschaft EnAW) bekennen wir uns seit 2002 zur kontinuierlichen Reduzierung des Stromverbrauchs und des CO2-Ausstosses und zur Verbesserung der Energieeffizienz. Dank unseres Engagements übertreffen wir die Zielvereinbarung mit dem Bund regelmässig und tragen massgeblich dazu bei, die Ziele der Gesamtindustrie zu erreichen.
  • Unser Umwelt- Managementsystem ist nach ISO 14001:2015 zertifiziert und dokumentiert die Einhaltung der Vorgaben im Umweltmanagement.
  • Unsere Geschäftsprozesse entsprechen den Vorgaben der Automobil-Zulieferindustrie. Entsprechend sind wir nach ISO/TS 16949 und ISO 9001 zertifiziert.
  • Speziell für den Bereich des Bauwesens sind wir nach EN 15088 zertifiziert.
  • Unsere Aluminium-Komponenten entsprechen den EU-Richtlinien RoHS, REACH und der Altauto-Richtlinie.
  • Für die Verpackung verwenden wir Gebinde aus Karton, Papier, unbehandeltem Holz und Mehrweg-Metallgestelle. Kunststofffolie wird nur auf speziellen Kundenwunsch eingesetzt.

Nachhaltigkeit ist für uns ein wichtiges Thema
Der Werkstoff Aluminium ist ohne Qualitätsverluste endlos recyclebar. Seit 2002 schmelzen wir in unserem eigenen Recycling-Center unvermeidbare Prozessschrotte gleich vor Ort ein. Auch Prozessschrotte von Kunden werden wiederverwertet. Darüber hinaus treffen wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette Massnahmen, um die ökologischen Auswirkungen der Giessverfahren und der Strangpressproduktion weiter zu senken.

Nachhaltigkeit ist uns auch bei unserer Beschaffung wichtig. Wir arbeiten mit langjährigen Lieferanten zusammen, welche nach diversen Servicefaktoren ausgewählt werden. Davon profitieren insbesondere unsere Kunden, indem sie sich auch in schwierigen Zeiten auf tragfähige Lieferketten verlassen können. Zudem werden durch Produktion nahe bei unseren Kunden viele Transportwege eingespart.

Michael Späth, Gesamtverkaufsleiter, Mitglied der Geschäftsleitung
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